Etappenziel zum Biketrail-Netz erreicht

380 Kilometer Bike-Wegnetz, davon 77 Kilometer Singletrails im Zürcher Oberland sind detailliert erfasst. Die Daten bilden die Basis, um nach Vorliegen der kantonalen Vorgaben zeitnah und zielgerichtet die Realisierung einer offiziellen Mountainbike-Infrastruktur voranzutreiben. 

Das Zürcher Oberland ist eine beliebte Region zum Mountainbiken. Das zeigte bereits eine Analyse des Mountainbikepotenzials in der Region, welche die Standortförderung Zürioberland (SZO, vormals Zürioberland Tourismus) 2018 in Auftrag gab. Die Analyse machte aber auch deutlich, dass eine adäquate Infrastruktur fehlt. Dies kann zu Nutzungskonflikten zwischen Landeigentümerinnen und -eigentümern, Jagd, Naturschutz und den verschiedenen Nutzenden des Wegnetzes führen - nicht zuletzt, weil es bislang kaum eine Lenkung der Bikenden gibt. Diese fahren einfach, was sie vorfinden.

Projekt Biketrail-Netz Zürcher Oberland

Im Dezember 2022 wurde der Verein «Zürioberland-Biketrails» gegründet. Sein Hauptziel: Förderung einer flächendeckenden, attraktiven und sicheren Mountainbike-Infrastruktur im Zürcher Oberland und in den angrenzenden Kantonsgebieten. Bereits Anfang 2024 kam ZO-Biketrails diesem Ziel einen grossen Schritt näher: Die Standortförderung Zürioberland sicherte dem Verein für die Erarbeitung eines Konzepts «Biketrail-Netz Züri Oberland» einen Beitrag von knapp 40'000 Franken aus den Mitteln der Neuen Regionalpolitik des Bundes (NRP) zu. 

Grundlage für künftige Arbeiten

Nun liegen die Ergebnisse vor. «Der Verein Zürioberland-Biketrails ist sehr engagiert, gut vernetzt und hat gemeinsam mit dem Unternehmen Bikeplan eine fundierte und wertvolle Arbeit geleistet», so die Bilanz von Mirjam Wüthrich, Leiterin Geschäftsfeld Tourismus bei der SZO. Bikeplan mit Sitz in Bern ist spezialisiert auf die Beratung von Destinationen, Regionen, Vereinen oder der öffentlichen Hand zu bikespezifischen Themen entlang der gesamten Angebotsgestaltung. 

Die erarbeiteten umfassenden Daten von insgesamt 380 Kilometern Bike-Wegnetz bilden die Grundlage für künftige Arbeiten wie Unterhalt und bauliche Massnahmen. Verschiedene Karten zeigen schematisch, aber auch detailliert mögliche Routen und Netzpläne für Bike und Gravel auf. Eine ausführliche Präsentation bietet vertiefte Einblicke in die geleistete Arbeit, aber auch das mögliche weitere Vorgehen.  

Warten auf den Kanton

Ein kantonales Mountainbike-Konzept befindet sich aktuell in der Schlussphase der Erarbeitung; es soll bis Herbst 2025 vorliegen. Darin werden Grundlagen geregelt, welche die Voraussetzung bilden für ein zielgerichtetes Vorgehen in den Regionen (z.B. Zuständigkeiten von Kanton / Gemeinden, Finanzierungsgrundsätze). Vor einer regionalen Umsetzung müssen die übergeordneten Bestimmungen bekannt sein.  

Mit den vorliegenden Ergebnissen auf dem Projekt «Biketrail-Netz ZO» verfügt das Zürcher Oberland über die Grundlagen, um nach Vorliegen der kantonalen Vorgaben zeitnah und zielgerichtet an die Umsetzung zu gehen. Wichtige Themenfelder werden dabei die Sensibilisierung der Stakeholder und die Beratung von Gemeinden sein. Planung und Unterhalt von Trails muss überkommunal stattfinden. Nur so ist es möglich, einheitliche Qualität zu gewährleisten und die Ressourcen sinnvoll einzusetzen. ZO-Biketrails als regionale Organisation kann diesbezüglich einen wichtigen Beitrag leisten.

Projekt Schlussbericht_250615.pdf

Dieses Projekt wird unterstützt durch:

Projekt History - Was ist bisher passiert?

März 2024

Das Konzept «Biketrail-Netz Züri Oberland» kann angepackt werden. Die Standortförderung Zürioberland hat dem Verein ZO-Biketrails dafür einen Beitrag von knapp 40'000 Franken aus den Mitteln der Neuen Regionalpolitik des Bundes (NRP) zugesichert.

Die Beitragszusage bedeutet für «Zürioberland-Biketrails» ein Meilenstein in seiner noch jungen Geschichte, Der Verein wurde im Dezember 2022 gegründet mit dem ZIel, die Mountainbike-Infrastruktur im Zürcher Oberland zu verbessern und Herausforderungen rund um den Mountainbikesport aktiv anzugehen. Der Verein setzt sich für ein ausgewogenes und attraktives Biketrail-Netz ein, welches den Bedürfnissen der lokalen Bikeszene gerecht wird und den Naherholungstourismus fördert. Zentral ist dabei ein möglichst konfliktfreies Nebeneinander von Bikerinnen und Bikern und anderen Erholungssuchenden, wie auch die Bedürfnisse von weiteren Interessensgruppen wie etwa Forst, Landwirtschaft, Jagd, Wildhut und Naturschutz. Ein Konzept soll aufzeigen, wie ein offizielles MTB-Netz im Zürcher Oberland aussehen und funktionieren könnte.

Beizug von externem Know-how

Dass er dieses Vorhaben nicht allein würde stemmen können, war dem Vorstand von ZO-Biketrails von Beginn weg klar. Angesicht der Grösse des Zürcher Oberlands, aber auch um auf externes Know-how abstützen zu können, streckte man die Fühler nach einer entsprechend ausgerichteten Firma aus. Fündig wurde man bei Bikeplan. Diese ist spezialisiert auf die Beratung von Destinationen, Regionen, Vereinen oder der öffentlichen Hand zu bikespezifischen Themen entlang der gesamten Angebotsgestaltung.

Bikeplan veranschlagt ihren Aufwand für das Projekt auf knapp 40'000 Franken. Zur Deckung dieses Betrags richtete ZO-Biketrails im Frühling 2023 ein Gesuch an die Standortförderung Zürioberland um Unterstützung im Rahmen von NRP-Mitteln. Zum Jahreswechsel gab es für den Vereinsvorstand Grund zur Freude: Die Standortförderung teilte mit, das Vorhaben zu unterstützen und die von Bikeplan ausgewiesenen Kosten abzudecken. Verbunden ist dies mit einigen Auflagen. Insbesondere muss ZO-Biketrails Eigenleistungen im Umfang von mindestens 20 % erbringen.

«Beitrag zur Förderung eines verträglichen Tourismus»

«Das Projekt passt thematisch in den Förderschwerpunkt ‘Tourismus’ des Zürcher NRP-Umsetzungsprogramms 2024-2027», schreibt Standortförderung Zürioberland in ihrer Beitragszusicherung. Innerhalb des Fokusthemas Mountainbike trage es zur gezielten Steigerung von Wertschöpfung und zur Förderung eines verträglichen Tourismus bei und schaffe dafür Angebote unter Einbezug der verschiedenen Stakeholder. Als besonders positiv wird die breite Vernetzung von ZO-Biketrails hervorgehoben, diese sei für die Abstimmung mit anderen regionalen Akteuren zentral. 

Bestandesaufnahme als Grundlage

Als erster zentraler Arbeitsschritt wird eine fundierte Bestandsaufnahme vorhandener und genutzter Wege und Trails sowie weiterer Bike-Infrastruktur gemacht. Die Resultate werden in einem Konzept dargestellt, welches nebst den Erkenntnissen aus der Analyse vor allem konkrete bauliche und betriebliche Massnahmen betreffend Wegnetz und spezifischer Infrastruktur aufzeigt. Zudem sollen Lösungsvorschläge zu Themen wie regionale Organisationsstruktur, Finanzierung oder Koexistenz aufgezeigt werden.

Wichtig wird vor allem der Erarbeitungsprozess sein. Zentrale Interessengruppen wie beispielsweise Jagd, Forst oder Gemeinden sind eingeladen, diesen partizipativ zu begleiten. Die Mitglieder des Vereins beteiligen sich zudem mit ihrem lokalen Know-how, Netzwerk und Unterstützung bei der Datenerhebung im Feld.

Dem Konzept müssen Massnahmen folgen

Mit dem Konzept ändert sich bezüglich Trails vorerst noch gar nichts - es wird weder signalisiert noch gebaut oder zusätzlich unterhalten. Das Konzept bildet jedoch die Grundlage, Mittel für solche Massnahmen zielgerichtet und mit Blick auf das ganze Zürcher Oberland einzusetzen.

Damit werden regional Voraussetzungen geschaffen, die auf übergeordneter politischer Ebene derzeit aktuell sind. Kürzlich haben sämtliche im Zürcher Kantonsrat vertretenen Parteien ein Postulat unterstützt, das einen Ausbau der Mountainbike-Infrastruktur fordert. Eine vom Kanton zuvor in Auftrag gegebene Studie war zum klaren Schluss gekommen, dass diesbezüglich dringender Handlungsbedarf besteht. Auf nationaler Ebene besteht seit Inkrafttreten des Veloweg-Gesetzes per 01.01.2023 explizit der Auftrag, auch Velo-Infrastruktur für den Freizeitbereich zu fördern.

Sommer 2023:

Biketrail-Netz soll entstehen

Das Projekt «Biketrail-Netz Züri Oberland» hat hohe Priorität. Ein Konzept soll aufzeigen, wie ein offizielles MTB-Netz aussehen und funktionieren könnte. Die Region Zürcher Oberland soll ihrem Ruf als Bikegebiet gerecht werden und in seiner Politik auch die vielen Sportlerinnen und Sportler berücksichtigen, die auf dem Mountainbike unterwegs sind.

Als Grundlage soll unter Beizug der Firma Bikeplan eine fundierte Bestandsaufnahme vorhandener und genutzter Wege und Trails sowie weiterer Bike-Infrastruktur gemacht werden. Die Resultate werden in einem Konzept dargestellt, welches nebst den Erkenntnissen aus der Analyse vor allem konkrete bauliche und betriebliche Massnahmen betreffend Wegnetz und spezifischer Infrastruktur aufzeigt. Zudem sollen Lösungsvorschläge zu Themen wie regionale Organisationsstruktur, Finanzierung oder Koexistenz aufgezeigt werden. Wichtig wird vor allem der Erarbeitungsprozess sein, wobei die Mitglieder des Vereins Zürioberland-Biketrails sowie weitere zentrale Interessengruppen wie beispielsweise Jagd, Forst oder Gemeinden die Erarbeitung im Rahmen eines partizipativen Prozesses begleiten. Die Mitglieder des Vereins beteiligen sich zudem mit ihrem lokalen Know-How, Netzwerk und Unterstützung bei der Datenerhebung im Feld.

Das Projekt soll mehrheitlich durch NRP-Finanzierung (Beiträge der Neuen Regionalpolitik des Bundes) ermöglicht werden. Diesbezüglich hat der Verein ZO-Biketrails bereits ein Gesuch bei der Standortförderung Zürioberland eingereicht. Dessen Bearbeitung soll bis im Frühsommer dieses Jahres erfolgen. Eine entsprechende Zusage würde den Startschuss bilden, die Konzeptarbeit konkret an die Hand zu nehmen.