Konzept Biketrail-Netz ist lanciert
Das Konzept «Biketrail-Netz Züri Oberland» kann angepackt werden. Die Standortförderung Zürioberland hat dem Verein ZO-Biketrails dafür einen Beitrag von knapp 40'000 Franken aus den Mitteln der Neuen Regionalpolitik des Bundes (NRP) zugesichert.
Die Beitragszusage bedeutet für «Zürioberland-Biketrails» ein Meilenstein in seiner noch jungen Geschichte, Der Verein wurde im Dezember 2022 gegründet mit dem ZIel, die Mountainbike-Infrastruktur im Zürcher Oberland zu verbessern und Herausforderungen rund um den Mountainbikesport aktiv anzugehen. Der Verein setzt sich für ein ausgewogenes und attraktives Biketrail-Netz ein, welches den Bedürfnissen der lokalen Bikeszene gerecht wird und den Naherholungstourismus fördert. Zentral ist dabei ein möglichst konfliktfreies Nebeneinander von Bikerinnen und Bikern und anderen Erholungssuchenden, wie auch die Bedürfnisse von weiteren Interessensgruppen wie etwa Forst, Landwirtschaft, Jagd, Wildhut und Naturschutz. Ein Konzept soll aufzeigen, wie ein offizielles MTB-Netz im Zürcher Oberland aussehen und funktionieren könnte.
Beizug von externem Know-how
Dass er dieses Vorhaben nicht allein würde stemmen können, war dem Vorstand von ZO-Biketrails von Beginn weg klar. Angesicht der Grösse des Zürcher Oberlands, aber auch um auf externes Know-how abstützen zu können, streckte man die Fühler nach einer entsprechend ausgerichteten Firma aus. Fündig wurde man bei Bikeplan. Diese ist spezialisiert auf die Beratung von Destinationen, Regionen, Vereinen oder der öffentlichen Hand zu bikespezifischen Themen entlang der gesamten Angebotsgestaltung.
Bikeplan veranschlagt ihren Aufwand für das Projekt auf knapp 40'000 Franken. Zur Deckung dieses Betrags richtete ZO-Biketrails im Frühling 2023 ein Gesuch an die Standortförderung Zürioberland um Unterstützung im Rahmen von NRP-Mitteln. Zum Jahreswechsel gab es für den Vereinsvorstand Grund zur Freude: Die Standortförderung teilte mit, das Vorhaben zu unterstützen und die von Bikeplan ausgewiesenen Kosten abzudecken. Verbunden ist dies mit einigen Auflagen. Insbesondere muss ZO-Biketrails Eigenleistungen im Umfang von mindestens 20 % erbringen.
«Beitrag zur Förderung eines verträglichen Tourismus»
«Das Projekt passt thematisch in den Förderschwerpunkt ‘Tourismus’ des Zürcher NRP-Umsetzungsprogramms 2024-2027», schreibt Standortförderung Zürioberland in ihrer Beitragszusicherung. Innerhalb des Fokusthemas Mountainbike trage es zur gezielten Steigerung von Wertschöpfung und zur Förderung eines verträglichen Tourismus bei und schaffe dafür Angebote unter Einbezug der verschiedenen Stakeholder. Als besonders positiv wird die breite Vernetzung von ZO-Biketrails hervorgehoben, diese sei für die Abstimmung mit anderen regionalen Akteuren zentral.
Bestandesaufnahme als Grundlage
Als erster zentraler Arbeitsschritt wird eine fundierte Bestandsaufnahme vorhandener und genutzter Wege und Trails sowie weiterer Bike-Infrastruktur gemacht. Die Resultate werden in einem Konzept dargestellt, welches nebst den Erkenntnissen aus der Analyse vor allem konkrete bauliche und betriebliche Massnahmen betreffend Wegnetz und spezifischer Infrastruktur aufzeigt. Zudem sollen Lösungsvorschläge zu Themen wie regionale Organisationsstruktur, Finanzierung oder Koexistenz aufgezeigt werden.
Wichtig wird vor allem der Erarbeitungsprozess sein. Zentrale Interessengruppen wie beispielsweise Jagd, Forst oder Gemeinden sind eingeladen, diesen partizipativ zu begleiten. Die Mitglieder des Vereins beteiligen sich zudem mit ihrem lokalen Know-how, Netzwerk und Unterstützung bei der Datenerhebung im Feld.
Dem Konzept müssen Massnahmen folgen
Mit dem Konzept ändert sich bezüglich Trails vorerst noch gar nichts - es wird weder signalisiert noch gebaut oder zusätzlich unterhalten. Das Konzept bildet jedoch die Grundlage, Mittel für solche Massnahmen zielgerichtet und mit Blick auf das ganze Zürcher Oberland einzusetzen.
Damit werden regional Voraussetzungen geschaffen, die auf übergeordneter politischer Ebene derzeit aktuell sind. Kürzlich haben sämtliche im Zürcher Kantonsrat vertretenen Parteien ein Postulat unterstützt, das einen Ausbau der Mountainbike-Infrastruktur fordert. Eine vom Kanton zuvor in Auftrag gegebene Studie war zum klaren Schluss gekommen, dass diesbezüglich dringender Handlungsbedarf besteht. Auf nationaler Ebene besteht seit Inkrafttreten des Veloweg-Gesetzes per 01.01.2023 explizit der Auftrag, auch Velo-Infrastruktur für den Freizeitbereich zu fördern.