, Boog Christoph

Koexistenz auf St. Galler Trails

Die St. Galler Regierung hat einen Entwurf für eine Mountainbike-Strategie erarbeitet. Im Kanton sollen durchgehende und attraktive Routen geplant werden. Wo Bikerouten gleichzeitig als Wanderweg genutzt werden, gilt das Koexistenz-Prinzip. Dies betrifft auch das Gebiet, in dem der Verein ZO-Biketrails aktiv ist. Im Raum Rüti – Eschenbach - Goldingertal, aber auch auf den Kreten Richtung Toggenburg verlaufen viele Trails kantonsübergreifend.

Zum Vorschlag läuft bis Ende August eine Vernehmlassung. Das Wegnetz für Mountainbikes solle so geplant werden, dass es die Bedürfnisse der St. Galler Wohnbevölkerung decke, heisst es in der Mitteilung der Staatskanzlei. Die signalisierten Routen werden bevorzugt auf nicht befestigten Strassen und Wegen verlaufen und einen möglichst hohen Anteil an Singletrails, bieten.

 Fahrverbot nur bei klarer Signalisation

Die Zielrichtung, die aus dem Papier hervorgeht, deckt sich weitgehend mit denen von ZO-Biketrails – und hoffentlich auch mit der Entwicklung im Kanton Zürich, wo die Bemühungen bezüglich MTB-Konzept noch nicht gleich weit fortgeschritten sind. Wichtige Kernpunkte dabei:

·       Es gilt das Koexistenz-Prinzip. Wege werden von Wandernden und Mountainbikern grundsätzlich gemeinsam genutzt. Es geht um einen haushälterischen Umgang mit den vorhandenen Ressourcen. Die Sicherheit der Fussgängerinnen und Fussgänger muss berücksichtigt werden.

·       Wenn nicht eine Signalisation oder eine bauliche Massnahme eindeutig auf ein Fahrverbot hinweist, kann das Fahren auf öffentlich klassierten Wegen als zulässig angesehen werden. Unter dieser Voraussetzung wäre die gelegentlich aufkommende Diskussion, welche Wege im Kammgebiet zwischen den Kantonen Zürich und St. Gallen mit dem Bike befahren werden dürfen, hinfällig.

 Für die Erarbeitung der Vorlage wurde das seit Jahren bestehende offizielle Streckenangebot mit digitalen Daten verglichen, die zeigen, wo Mountainbikerinnen und Mountainbiker tatsächlich unterwegs sind. Dabei hätten sich grosse Diskrepanzen gezeigt, heisst es in den Unterlagen zur Vernehmlassung.

Von einem signalisierten Streckennetz erhofft man sich einen Lenkungseffekt: Mountainbiker nähmen Infrastrukturangebote «erfahrungsgemäss gut» an. Sensible und geschützte Landschaften könnten dadurch entlastet werden.

Projekt «Biketrail-Netz Züri Oberland» mit gleicher Zielrichtung

All dies ist grundsätzlich nicht Neues. Bedeutend ist aber, dass diese Aussagen Bestandteil eines kantonalen Strategiepapiers sind. Mit dem Projekt «Biketrail-Netz Züri Oberland» verfolgt ZO-Biketrails sehr ähnliche Ziele – und wird von offizieller Seite unterstützt. Die Standortförderung Zürioberland unterstützt das Vorhaben mit einem Beitrag von knapp 40'000 Franken aus den Mitteln der Neuen Regionalpolitik des Bundes (NRP). Das Konzept soll aufzeigen, wie ein offizielles MTB-Netz im Zürcher Oberland aussehen und funktionieren könnte. Zentral ist dabei ein möglichst konfliktfreies Nebeneinander von Bikerinnen und Bikern und anderen Erholungssuchenden, wie auch die Bedürfnisse von weiteren Interessensgruppen wie etwa Forst, Landwirtschaft, Jagd, Wildhut und Naturschutz.

Vorstand ZO-Biketrails